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Feuerwehr erhielt erste Drehleiter und neue Einsatzbekleidung

 
In mehrfacher Hinsicht mit neuer Ausrüstung kann die Freiwillige Feuerwehr seit kurzem aufwarten. Schon seit Anfang Oktober ist die Wehr im Besitz ihrer ersten Drehleiter. Die Verkürzung der Einsatzzeiten im Bereich der Brandbekämpfung und Menschenrettung war ausschlaggebend für die Anschaffung, die Wehrleiter Markus Büscher angeregt hatte. Zuvor mußte ein entsprechendes Fahrzeug im Einsatzfall aus Lohmar, Siegburg, Hennef oder Wiehl angefordert werden. Anfahrtszeiten von mindestens 20 Minuten waren die Folge, die nun eingespart werden können.

Mit einem "Welcome" und dem Funkrufnamen "16-33-1" der neuen Drehleiter aus ausgelegten Schläuchen wurde das Fahrzeug nach seiner Überführung begrüßt

 
Bei dem Gebrauchtfahrzeug handelt es sich um ein komplett überholtes Modell auf Basis eines Mercedes Benz-Fahrgestells mit einem Aufbau und Leiterpark des französischen Herstellers 'Camiva'. Das Fahrzeug war zuvor von 1992 bis 2009 bei der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Cottbus im Einsatz. Es besitzt einen 216 PS-Saugmotor und eine 30 Meter-Leiter mit einem 3-Mann-Korb, die eine sogenannte Nennrettungshöhe von 23 Metern bei 12 Meter Ausladung erlaubt.

 
Vor der Indienststellung galt es zunächst, Maschinisten zur Bedienung des Spezialfahrzeugs auszubilden. Dies geschah bei den Kameraden der Feuerwehr Lohmar, die bereits seit langem eine Drehleiter im Einsatz haben und über einen entsprechenden Ausbilder verfügen. Um einen ausreichenden Stamm am Maschinisten zur Einsatzbereitschaft der Drehleiter vorzuhalten, absolvierte gleich ein Dutzend der Mucher Wehrleute die Fortbildung in Theorie und Praxis. Vier weitere der Freiwilligen besitzen die Ausbildung aufgrund ihrer hauptamtlichen Beschäftigung bei einer Berufsfeuerwehr.

Praktische Ausbildung an der Lohmarer Hauptschule - (Fotos : Feuerwehr Lohmar)
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Um noch besser für verschiedenartige Einsätze gerüstet zu sein, wurde das Spezialfahrzeug zudem mit zusätzlicher Ausrüstung ausgestattet. So kamen unter anderem eine Schleifkorbtrage sowie ein Überdrucklüfter hinzu. Auch die Optik erhielt eine Ergänzung, indem nun eine große "16", die als Schlüssel für die Gemeinde Much im Funkrufnamen der Feuerwehr steht, an der Front des Fahrzeugs aufgebracht wurde.

Mit einem Anschaffungspreis von - laut Gemeindeverwaltung - 150.000 Euro liegen die Kosten für das aufgearbeitete Sonderfahrzeug deutlich unter dem eines vergleichbaren Neufahrzeugs, das mit über einer halben Million Euro zu Buche schlagen würde.

 
In den vergangenen Wochen war die Drehleiter schon bei zahlreichen Einsätzen mit ausgerückt, im Falle der Räumung eines Hallendaches im Gewerbegebiet Bövingen von Schnee kam sie dabei bereits erstmals zum praktischen Einsatz.

 

 
Eine weitere Ausstattungs-Neuerung der Feuerwehr betrifft die Einsatzbekleidung der Wehrleute. Die ersten Garnituren der Schutzkleidung stammten bereit aus dem Jahre 1997 und bedurften eines Austauschs. Statt einer gleichartigen Neubeschaffung wurden die ersten 20 Einsatzkräfte mit Kombinationen aus einem neuartigen, in den USA entwickelten Oberstoff namens "PBI-Matrix" bestückt.

Das im Gegensatz zur alten dunklen Bekleidung nun sandfarbene Gewebe bietet eine verbesserte Beständigkeit gegen Flamm- und Hitze-Einwirkungen, eine hohe Resistenz gegen Säuren und andere Chemikalien sowie einen geringen Verschleiß.

Besonders praktisch - und im Ernstfall zeitsparend - wirkt sich aus, daß die Anzüge bereits mit einem integrierten Gurtsystem ausgestattet sind, das dem Abseilen oder der Absturzsicherung der Wehrleute dient. Das Anlegen eines zusätzlichen Geschirrs ist dadurch nicht mehr notwendig. Der Anschaffungspreis pro Kombination liegt bei rund 800 Euro. In den kommenden Jahren sollen auch die anderen Wehrleute nach und nach mit der neuen Einsatzbekleidung bestückt werden. (cs)

 

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30. Januar 2011